Montieren von Sensoren zur Wandmontage für optimale Energieeffizienz und Raumluftqualität

Selbst die hochwertigsten Messinstrumente für Kohlendioxid, Temperatur und Feuchte liefern ungenaue Messwerte, wenn sie nicht ordnungsgemäß montiert sind. Mit diesen Montagetipps für wandmontierte Sensoren können Sie dafür sorgen, dass die Personen im Gebäude von frischer Luft, thermischem Komfort und gesunden Feuchtewerten profitieren. Bei korrekter Montage der Sensoren können HLK-Systeme präziser auf veränderte Bedingungen reagieren – das Wohlbefinden für die Personen wird gesteigert und gleichzeitig wird Energieverschwendung reduziert.

Warum richtige Sensorplatzierung wichtig ist

Eine schlechte Sensorplatzierung ist eine der häufigsten Ursachen für ungenaue Messungen. Hochwertige Sensoren können langfristig genaue Messungen liefern – aber nur, wenn sie ordnungsgemäß montiert werden. Alles, von nahegelegenen Wärmequellen bis hin zur Montagehöhe, kann die Messwerte beeinflussen und zu einer schlechten Energieeffizienz und einer suboptimalen Raumluftqualität führen. Wenn Sie wissen, welche Montagefehler vermieden werden sollen, können für Ihr HLK-System die bestmöglichen Messdaten bereitgestellt werden.

Wo müssen Sensoren zur Wandmontage montiert werden?

An der Wand montierte Sensoren, auch als Raum- oder Flächensensoren bekannt, sind maßgebend bei der Überwachung der Bedingungen, denen die Personen im Gebäude ausgesetzt sind. Da bei Entscheidungen zur HLK-Steuerung der Komfort und die Sicherheit für Personen von größter Bedeutung sind, trägt eine korrekte Sensorplatzierung wesentlich zu genauen Messwerten und einer optimalen Systemleistung bei.

Da der Luftstrom und die Luftqualität zum Wohle der Personen in einem Raum gesteuert werden, müssen wandmontierte Sensoren an einer repräsentativen Stelle angebracht werden, an der sie den gleichen Bedingungen wie Personen ausgesetzt sind. Es ist wichtig, eine Stelle mit hindernisfreiem Luftstrom zu wählen, an der sich in der Nähe keine thermischen Störungen befinden.

Messen, was und wo kontrolliert werden soll

Bei CO2-Messungen ist es besonders wichtig zu überlegen, was und wo Sie kontrollieren möchten. CO2-Messungen spiegeln die Raumauslastung eines Gebäudes wider, sodass Ihr HLK-System eine optimale Luftqualität ermöglicht. Aus diesem Grund ist es entscheidend, die Sensoren ungefähr auf Atemhöhe zu platzieren – normalerweise etwa eineinhalb Meter über dem Boden –, um die Luftqualität genau wiederzugeben, denen die Personen ausgesetzt sind. Wenn Sie Ihre CO2-Sensoren höher platzieren, erhalten Sie irreführende Messwerte, da CO2 schwerer als Luft ist. Die Werte sind also in Bodennähe höher.

Vaisala Feuchte- und Temperaturmesswertgeber der Serie HMW90

Betrachten wir ein Beispiel aus der Praxis. Ein Kongresszentrum war der Meinung, dass sein neues HLK-Steuerungssystem einwandfrei funktionierte, da die in den Dachsparren montierten CO2-Sensoren akzeptable Werte anzeigten. Aber als der CO2-Wert auf Bodenhöhe gemessen wurde, war die Konzentration alarmierend hoch. Durch die Platzierung der Sensoren an Stellen, an denen Menschen atmen, stellen Sie sicher, dass Ihre Räume weder unter- noch überlüftet werden.

Ein weiterer häufiger Montagefehler besteht darin, Sensoren in direktem Sonnenlicht oder in der Nähe einer Wärmequelle wie einem Heizkörper oder Heizungskanal oder über einem Drucker oder Kopierer anzubringen. Grundsätzlich soll wie bei CO2 gewährleistet werden, dass die Bedingungen gemessen werden, denen Personen im Raum ausgesetzt sind.

Ordnungsgemäße Sensorausrichtung

Wandmontierte Sensoren sind für die Montage in einer bestimmten Ausrichtung vorgesehen. Dies liegt daran, dass sich sowohl die Sensoren als auch die Elektronik im selben Gehäuse befinden und selbst Niederspannungselektronik etwas Wärme erzeugt. Bei korrekter Montage entweicht diese Wärme durch die Oberseite des Geräts und frische Luft strömt auf natürliche Weise über den Sensor, der sich weiter unten im Gehäuse befindet. Wenn der Sensor seitlich oder verkehrt herum angebracht wird, kann die Wärme nicht entweichen. Der Sensor zeichnet dann einen höheren Temperaturwert und einen niedrigeren Feuchtewert auf.

Auch wenn Sie Sensoren übereinander montieren, ist Wärme ein Problem. Vom unteren Sensor aufsteigende Wärme kann dazu führen, dass sich der darüber liegende Sensor erwärmt, wodurch die Messwerte ungenau werden. Wenn Sie beispielsweise einen Temperatur- oder Feuchtesensor über einem Kohlendioxidsensor montieren, erhalten Sie zu hohe Temperaturmesswerte oder zu niedrige Feuchtemesswerte. Achten Sie darauf, dass Sie die Sensoren entweder weit genug voneinander entfernt anbringen oder zumindest den wärmeren Sensor deutlich über den anderen Sensor platzieren.

Messabweichungen durch externe Faktoren

Wenn Sie Sensoren in einem unter Druck stehenden Raum verwenden, kann der Druckunterschied zwischen dem Raum und dem Wandhohlraum eine weitere Fehlerquelle darstellen. Dies liegt daran, dass kalte Luft oder Luft mit niedriger CO2-Konzentration über die Kabelöffnung in der Wand direkt in das Sensorgerät strömt, was die Messwerte erheblich verfälschen kann. Um dies zu verhindern, müssen Sie das Loch abdichten, indem Sie entweder eine Trägerplatte an der Sensorbox anbringen oder es mit Dichtungsmasse füllen. 

Baumaterialien können eine weitere Fehlerquelle sein, insbesondere bei CO2-Sensoren. Frischer Beton und bestimmte Putzarten absorbieren beispielsweise für eine gewisse Zeit CO2, wodurch die CO2-Messwerte eines Raumes deutlich gesenkt werden. Ein weiteres potenzielles Problem kann die Verwendung von CO2-Sensoren mit automatischer Hintergrundkalibrierlogik (ABC) sein. Dieser Sensortyp wendet einen Korrekturwert auf den angenommenen CO2-Gehalt an, was zu einem künstlich niedrigen Messwert führen kann. Dieser Sensortyp soll am besten nicht verwendet werden.

Auch Beton und Stahl können aufgrund ihrer leitfähigen Eigenschaften Messabweichungen verursachen. Diese Materialien sind ausgezeichnete Wärmeleiter, d. h. sie können als Kühlkörper oder Wärmequelle für alle Sensoren dienen, die direkt auf ihnen montiert sind. Dadurch stellen die Temperaturmesswerte das Wandmaterial besser dar als die Luft im überwachten Raum. Um dem entgegenzuwirken, montieren Sie den Sensor entweder an einer Innenwand oder platzieren Sie ein Isoliermaterial zwischen dem Sensor und der Wand.

Wenn Ihr Raum über einen erzwungenen Abwärtsluftstrom verfügt, kann die gemessene Temperatur künstlich erhöht werden, da die Wärme nicht effektiv aus der Sensorelektronik entweichen kann. Sie können diesem Effekt entgegenwirken, indem Sie einen Sensor verwenden, der für Reinräume und andere Räume mit erzwungenem Abwärtsluftstrom konzipiert ist. Bei diesen Geräten ist der Sensor von der Elektronik getrennt, um eine Erwärmung zu verhindern und dennoch ausreichend Kontakt mit der Umgebung zu gewährleisten.

Elf Tipps zur Montage von Wandsensoren

1. Platzieren Sie die Sensoren dort, wo sie den gleichen Bedingungen ausgesetzt sind wie die Personen im Raum.
2. Sorgen Sie für einen freien Luftstrom um den Sensor.
3. Stellen Sie sicher, dass die CO2-Sensoren etwa eineinhalb Meter über dem Boden angebracht sind.
4. Platzieren Sie die Sensoren nicht in der Nähe einer Wärmequelle oder in direktem Sonnenlicht.
5. Montieren Sie die Sensoren in der richtigen Ausrichtung.
6. Montieren Sie einen Sensor nicht direkt über einem anderen.
7. Bei der Montage von Sensoren in Überdruckräumen ist die Leiterdurchführung abzudichten.
8. Bringen Sie die Sensoren nicht auf frischem Beton oder Putz an.
9. Verwenden Sie keine Sensoren mit automatischer Hintergrundkalibrierung (ABC).
10. Montieren Sie die Sensoren nicht direkt an Außenwänden aus Beton oder Stahl.
11. Verwenden Sie bei Räumen mit erzwungenem Abwärtsluftstrom einen Sensor, der für diesen Zweck konzipiert ist..

Die korrekte Sensormontage ist nicht nur ein technisches Detail – sie ist ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung eines gesunden und komfortablen Raumklimas für die Personen, die das Gebäude täglich nutzen.

Erfahren Sie mehr darüber, wie sich die Sensormontage auf Energieeffizienz und Raumluftqualität auswirkt, und entdecken Sie zusätzliche Tipps zur Montage von Kanal- und Außensensoren in unseren zugehörigen Materialien, darunter Artikel und Fach-Webinare.